Historisch trifft Hightech: Erfolgreiche Umrüstung einer Gleiswaage mit modernster Wägetechnik

Wenn Tradition und Präzision aufeinandertreffen, entstehen Lösungen mit besonderem Charakter. Gemeinsam mit der Kilomatic Wiegetechnische GmbH hat Minebea Intec eine Gleiswaage aus den 1960er Jahren mit neuesten Wägezellen und der dazugehörigen Elektronik modernisiert. Das Ergebnis: maximale Genauigkeit bei vollständiger Erhaltung des historischen Stahlkörpers.

Die wichtigsten Fakten

Eine historische Gleiswaage mit einem mechanischem Hebelsystem sollte trotz fehlender Ersatzteile weiterhin eichfähig bleiben. Durch den Einsatz moderner Wägezellen vom Typ PR 6221/50 t und elektronischer Auswertegeräte wurde die alte Anlage erfolgreich ins digitale Zeitalter überführt, bei hoher Genauigkeit und robuster Bauweise.

Anwendung & Produkte

Die modernisierte Gleiswaage ermöglicht das gelegentliche Verwiegen schwerer Schienenfahrzeuge. Vier Wägezellen à 50 t mit passenden Einbausätzen und ein neues Auswertegerät mit Analog- Digital-Schnittstelle sorgen für eine präzise Gewichtsanzeige in Echtzeit.

Produkte

  • Wägezellen PR 6221
  • Einbausätze PR 6021/03N

Vorteile für den Kunden

  • Hohe Messgenauigkeit für verlässliche Ergebnisse
  • Weniger Wartung, geringere Stillstandszeiten
  • Bestehende Konstruktion bleibt erhalten
  • Modernisierung spart Investitionskosten
  • Kontinuierliche Nutzung gesichert

“Wir sind in diesem Projekt von vornherein davon ausgegangen, dass wir nur mit Komponenten der Firma Minebea gute Genauigkeiten erzielen können. Vier Wägezellen des Typs PR 6221 sowie die Einbausätze PR 6021/03N haben dafür gesorgt, dass die Erwartungen von allen Seiten erfüllt wurden.”

Andreas Kühne

Geschäftsführer der Kilomatic Wiegetechnische GmbH

Tradition trifft Technik: Die Transformation einer historischen Gleiswaage

Gleiswaagen gehörten einst zur Standardausstattung vieler Industrie- und Werksbahnen. Über Jahrzehnte hinweg leisteten sie zuverlässig ihren Dienst – robust konstruiert, mechanisch ausgeklügelt und häufig in massive Stahlkonstruktionen eingebettet. Mit ihren Hebelwerken und Gegengewichten spiegeln sie nicht nur das technische Können vergangener Jahrzehnte wider, sondern sind oft auch stumme Zeitzeugen industrieller Entwicklung. Ob beim Verwiegen von beladenen Güterwaggons im Stahlwerk, der Dosierung von Schüttgut in Zementwerken oder der Kontrolle von Lokomotiven bei Wartungsarbeiten – Gleiswaagen übernehmen bis heute eine zentrale Rolle in der Logistik und Qualitätssicherung schwerer Transporte auf der Schiene. Doch viele dieser Anlagen sind in die Jahre gekommen. Ersatzteile sind kaum noch verfügbar, die Mechanik ist wartungsintensiv, und moderne Anforderungen an Genauigkeit, Dokumentation und digitale Schnittstellen lassen sich mit alter Technik kaum mehr erfüllen. Gleichzeitig steht ein kompletter Neubau oft nicht zur Debatte – etwa, wenn bestehende Strukturen wirtschaftlich sinnvoll oder aus historischen Gründen erhaltenswert sind. Vor genau dieser Herausforderung stand die Kilomatic Wiegetechnische GmbH bei der Modernisierung einer über 60 Jahre alten Gleiswaage in Hildesheim, Deutschland. Ziel war es, die bestehende Stahlbrücke zu erhalten und die Anlage gleichzeitig fit für aktuelle Anforderungen zu machen – inklusive Eichfähigkeit. „Das ist eine der letzten Waagen mit mechanischem Hebelsystem, die noch in Betrieb ist“, erklärt Andreas Kühne, Geschäftsführer der Kilomatic Wiegetechnische GmbH.

„Diesen Bestand wollten wir erhalten und gleichzeitig eine zukunftsfähige Lösung schaffen – ganz ohne Kompromisse bei Präzision und Betriebssicherheit.“

Technisches Retrofit mit Erhalt der Brückenkonstruktion

Gemeinsam mit Minebea Intec wurde ein Modernisierungskonzept entwickelt, bei dem ausschließlich die mechanischen Komponenten ersetzt wurden. Die historische Brückenkonstruktion blieb unangetastet. Im Zuge der Umrüstung wurden die alten Unterhebel entfernt, neue Betonsockel gesetzt und vier Wägezellen PR 6221 (je 50 t Nennlast) samt Einbausätzen PR 6021/03N installiert. Diese sorgen für eine präzise, langlebige und robuste Wägebasis – ideal für schwere Schienenfahrzeuge wie die im Projekt eingesetzte 60 t Diesellok. Auch die Anzeigetechnik wurde grundlegend erneuert: Die analoge Einheit wich einem modernen digitalen Auswertegerät mit integriertem Analog-Digital-Wandler. Bereits beim ersten Testlauf überzeugte das System mit exakten Messergebnissen innerhalb der Toleranz – ganz ohne Nachjustierung. Die abschließende Konformitätsbewertung bestätigte die volle Messgenauigkeit und langfristige Zuverlässigkeit der modernisierten Anlage.

Verbindung von gestern und morgen gelungen

Das Projekt zeigt, wie sich auch ältere Anlagen mit durchdachten Maßnahmen an heutige Anforderungen anpassen lassen – funktional, präzise und normgerecht. Die historische Brückenkonstruktion bleibt erhalten, während die Wägetechnik nun dem Stand der Zeit entspricht. Was bleibt, ist nicht nur eine modernisierte Waage, sondern auch ein Beispiel dafür, wie sich gewachsene Technik mit heutiger Ingenieursleistung sinnvoll weiterentwickeln lässt – ohne ihren Ursprung aus dem Blick zu verlieren.

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